Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Wir haben uns überlegt, dass wir ein wissenschaftliches Teilgebiet dessen,
was wir am E-Cup machen, Ihnen vielleicht genauer vorstellen wollen.
Und ein Gebiet, das da eigentlich immer ganz interessant sind, ist eben die Frage
der schwarzen Löcher und auch die Frage, wie schwarze Löcher eigentlich das Universum
als solches beeinflusst haben. Und ich möchte Ihnen also einen kleinen Einblick heute geben,
in diesen Forschungsbereich, weil das einer der Bereiche ist, der sämtliche verschiedenen
Forschungsrichtungen am ECAP sehr gut miteinander verbindet. Es ist ein hochaktuelles Forschungsgebiet
und deswegen müssen wir in das Jahr 1784 zurückgehen, wo das erste Mal die Idee von
schwarzen Löchern diskutiert wurde. John Mitchell, ein Reverend in England, also ein Pfarrer,
der augenscheinlich nicht genügend zu tun hatte, war ein sehr, sehr guter und bekannter Naturforscher
und er hat sich unter anderem auch kurz nachdem Newton also die Gravitationstheorie publiziert hat,
Gedanken gemacht, wie eigentlich Sterne beobachtbar sind und er hat eine Veröffentlichung mit dem
wunderschönen und sehr kurzen Titel, on the means of discovering the distance magnitude etc. of the
fixed stars and consequence of the diminution of the velocity of the light in case such a diminution
should be found to take place in any of them and should other data should be procured from
observations as would be further necessary for that purpose. Das ist also der Titel dieser sehr
langen Veröffentlichung, die in diesem Stil weitergeht, also über die Möglichkeit, die
Entfernung, Größe der Sterne und so weiter zu bestimmen, ist vorgelesen worden in der Royal
Society in London und auf Seite 42, also sieben Seiten in den Text hinein, finden sich die folgenden
Sätze. If the semi-diameter of a sphere of the same density with the Sun were to exceed that of the
Sun in the proportion of 500 to 1, all light emitted from such a body would be made to return towards
it by its own proper gravity. Also sollte der Halbmesser einer Kugel mit der gleichen Dichte
wie der der Sonne den der Sonne um ein Verhältnis von 500 zu 1 übersteigen, dann würde alles von
einem solchen Körper emittierte Licht zu ihm aufgrund der Gravitation zurückkehren. Was das
bedeutet also ist, wenn ich einen Stern sehr groß mache, dann wird irgendwann mal die
Oberflächenanziehungskraft auf diesem Objekt so groß, dass ich Zeugs wie Licht mit schneller als
der Lichtgeschwindigkeit von diesem Körper wegschleudern müsste, dass es zu uns kommen
würde. Jetzt wissen wir aber, dass Licht eben sich mit der Lichtgeschwindigkeit bewegt und was das
also bedeutet, ist dann, dass Licht nicht zu uns gelangen würde und das heißt, dass ich dieses
Objekt nicht sehen kann, dass dieses Objekt also schwarz ist. Das heißt, wenn ich einen Stern sehr groß mache,
nach dieser alten Theorie, dann kann ich ihn nicht mehr beobachten. Das ist in dieser Form nicht richtig,
wenn ich den Stern immer größer mache, aber im Prinzip ist da schon die ganze Idee dahinter,
hinter dem, was schwarze Löcher ausmacht. Die Idee ist dann vergessen worden, sie ist in Frankreich
von Laplace noch ein bisschen aufgenommen worden, aber dann kam heraus, dass sich Licht eben nicht
wie Teilchen bewegt, sondern eher wie Wellen und diese ganzen Ideen sind Vergessenheit geraten. Aber
gucken wir uns das Ganze noch mal anders an. 1905 hat Albert Einstein in seiner speziellen Relativitättheorie
erkannt, dass sich das Universum anders verhält, als Newton gedacht hatte. Newton und davor Galileo
haben gedacht, dass wir in einem statischen Universum leben. Es gibt einen Raum, einen
dreidimensionalen Raum, in dem wir uns beobachten und es gibt die Zeit, die eben voranschneidet.
Im 19. Jahrhundert kam dann heraus, dass das nicht ganz stimmen kann. Der Grund dafür war, egal wie
ich versuche die Geschwindigkeit des Lichtes zu messen, ob ich sie hier in diesem Raum versuche zu
messen oder zum Beispiel in einem Zug, der sich bewegt, ich bekomme immer den gleichen Zahlenwert
von knapp 300.000 Kilometer pro Sekunde heraus. Und das bedeutet, dass irgendwas falsch sein muss an
dieser alten mutanten Idee. Also wenn ich im Zug setze und zum Beispiel auf die Sonne mich zubewege,
müsste ich nach dem, was ich aus dem täglichen Leben so weiß, eigentlich eine leicht langsame
Geschwindigkeit für das Licht bestimmen, als wenn ich hier einfach stehe. Das ist aber nicht so,
die Geschwindigkeit, die ich in beiden Bezugsystemen messe, ist die gleiche. Einstein hat daraus gefolgt,
dass die einzige mögliche Lösung für dieses sehr seltsames Phänomen, das ist, dass Raum und Zeit
relativ sind. Also anders ausgedrückt, wenn ich in dem Zug mich bewege, dann läuft meine Uhr anders,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:39:37 Min
Aufnahmedatum
2013-01-21
Hochgeladen am
2013-02-01 14:01:16
Sprache
de-DE
Wir wissen heute, dass die meisten Galaxien – darunter auch die Milchstraße – in ihrem Zentrum ein supermassives schwarzes Loch besitzen. In vielen Fällen gelangt normale Materie, etwa Sterne und Gaswolken, in die Nähe dieses schwarzen Lochs und wird verschluckt. Dadurch werden in solchen "Aktiven Galaxien" gewaltige Mengen von Strahlung erzeugt und Materie wird in sog. „Jets“ ausgestoßen, die Hunderttausende von Lichtjahren ins Universum reichen. Der Vortrag stellt dar, wie astronomische Beobachtungen in verschiedensten Wellenlängenbereichen, von der Radio- bis hin zur Gammastrahlung, zur Erforschung dieser Vorgänge eingesetzt werden, was wir von der Beobachtung von Neutrinos lernen können und fasst unser heutiges Wissen und die offenen Fragen zur Physik Aktiver Galaxien zusammen.